Mit mehr als 700 Brückenbauwerken ist Duisburg eine der brückenreichsten Städte im Bundesgebiet. Selbst Venedig kann nicht mehr Brücken aufweisen. Annähernd 100 Brücken wurden im 2. Weltkrieg zerstört, darunter alle Rheinübergänge. Zum Teil wurden sie wieder aufgebaut, zum Teil entstanden an ihrer Stelle aber auch neue Brücken. Dazu kommen 2 Autobahnbrücken, die erst nach dem Krieg gebaut wurden, so dass nunmehr 7 Brücken im Duisburger Stadtgebiet über den Rhein führen.
Die südlichste Rheinbrücke, die Uerdinger Brücke, verbindet im Zuge der B 288 den Krefelder Stadtteil Uerdingen mit dem südlichen Duisburger Stadtteil Mündelheim. Sie wurde von 1933 bis 1936 errichtet und von Rudolf Heß als "Adolf-Hitler-Brücke" eingeweiht. 1950 wurde sie nach der Kriegszerstörung in der ursprünglichen Form mit Hauptträgern als Fachwerkbalken wieder aufgebaut. Auf einer Breite von 19,5 m finden 2 Fahrspuren und Rad-/Gehwege Platz. Neben der Friedrich-Ebert-Brücke ist sie die einzige Zügelgurtbrücke am Niederrhein, die heute noch in dieser Form besteht.
Die erste Eisenbahnbrücke zwischen Hochfeld und dem damals selbständigen Rheinhausen stammt aus dem Jahr 1873. Nach mehr als 50 Jahren musste sie durch eine neue Brücke ersetzt werden, die direkt neben der alten gebaut wurde und 1927 eingeweiht wurde. Mit 186 m Spannweite ist sie die längste Fachwerkbrücke über den Rhein. Im 2. Weltkrieg wurde die Brücke von den zurückweichenden deutschen Truppen zerstört, jedoch mit einer Gesamtlänge von 930 m 1949 in alter Form wieder aufgebaut. Die Brückentürme der ersten Brücke sind auf der Rheinhauser Seite noch vorhanden.
Die Straßenbrücke zwischen dem linksrheinischen Rheinhausen und dem rechtsrheinischen Hochfeld wurde 1936 als Admiral-Graf-Spee-Brücke von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels eingeweiht. Die nach dem Zweiten Weltkrieg 1949/50 vor den Hochöfen von Krupp neu aufgebaute Brücke verbindet die westlichen Stadtteile mit dem Stadtzentrum. Die dreispurige Fahrbahn wird von einem geschweißten Stabbogen überspannt und besteht aus 3.850 Tonnen Stahl. Mit einer Spannweite von 256 m ist sie die weitest gespannte stählerne Bogenbrücke Europas und Asiens. Sie gilt als eine der schönsten Brücken am Rhein. Im Dezember 1987 wurde die 460 m lange Brücke von Stahlarbeitern aus Protest gegen die geplante Stilllegung des Rheinhauser Krupp-Hüttenwerks blockiert und im Januar 1988 als "Brücke der Solidarität" benannt.
Die 1966 - 1971 gebaute A40-Autobahnbrücke zwischen den Duisburger Stadtteilen Neuenkamp und Homberg gehört mit einer Spannweite von 350 m zu den größeren Rheinbrücken. Sie verbindet mit einer Länge von 777 m im Zuge der A40 (Ruhrschnellweg) das Ruhrgebiet mit dem Niederrhein und den nahe gelegenen Niederlanden. Die Schrägseilbrücke, bei der die 108 Seile in 12 Seilgruppen von zwei stabförmigen 50 m hohen Pylonen aus fächerförmig in der Mittelstreifenachse verlaufen, hat auf 36 m Breite Platz für 6 Fahrspuren und einem Rad-/Fußweg.
Friedrich-Ebert-Brücke - 1907 wurde zwischen der Hafenstadt Ruhrort und der Stadt Homberg eine feste Straßenbrücke errichtet, die später von den Nationalsozialisten nach einem Helden aus den Seeschlachten des 1. Weltkrieges "Admiral-Scheer-Brücke" genannt wurde. Kurz vor Ende des 2. Weltkriegs wurde sie von deutschen Truppen gesprengt und später vollständig demontiert. Als Ersatz wurde 1954 die nach dem ersten demokratisch gewählten Reichspräsidenten Friedrich Ebert benannte Zügelgurtbrücke fertig gestellt. Mit einer Gesamtlänge von 548 m - Spannweite 285 m - ist sie die fünftgrößte Hängebrücke Deutschlands und hängt an 80 Seilen.
Die Haus-Knipp-Brücke wurde 1912 als Eisenbahnbrücke zwischen Beeckerwerth und Baerl im Zuge der neuen Eisenbahnlinie Oberhausen-Hohenbudberg in der Nähe des früheren Herrensitzes Haus Knipp erbaut. Nach der Zerstörung 1945 wurde sie als erste Rheinbrücke nach dem Zweiten Weltkrieg schon 1946 in alter Bauart vollständig wieder aufgebaut. Die Brückenträger der 186 m langen Brücke (Gesamtlänge = 767 m) besteht aus einer durchgehenden Fachwerk-Konstruktion.
Die A42-Autobahnbrücke zwischen den Duisburger Stadtteilen Baerl und Beeckerwerth ist die jüngste der Duisburger Rheinbrücken. Sie wurde 1990 im Zuge des Emscherschnellweges - A42 - als wichtige Verbindungsachse des linken Niederrheins zum Ruhrgebiet errichtet. Die Schrägseilbrücke mit 310 m Spannweite weist eine Gesamtlänge von 1030 m auf. Die Seile verlaufen von zwei 71 m hohen Pylonen parallel in der Mittelstreifenachse. Auf 47 m Breite sind 6 Fahrspuren und auf der nördlichen Seite ein Fahrrad-/Fußweg vorhanden.